In allen größeren Städten dieser Erde setzen sich morgens und abends Pendlerströme in Bewegung, die Tausende von Menschen zur Arbeit und dann wieder nach Hause bringen. Obwohl die Menschendichte zu Stoßzeiten hoch ist, ist die Distanz zwischen den Reisenden groß. Jeder scheint in einer eigenen Welt versunken. Auch wenn die Blicke einander streifen, nehmen die Pendler einander kaum wahr.
Yves Netzhammers Arbeit »Gesichtsüberwachungsschnecken« unterwandert spielerisch die drei großen Bereiche Kunstgeschichte, Anthropometrie und Überwachung, indem den Passanten und eiligen Betrachtern vielgestaltige, stilisierte Portrait-Zeichnungen entgegengesetzt werden. Bahnhöfe und U-Bahn-Stationen sind Zonen des Transits und der Überwachung, Zonen der Begegnung mit tausenden, fremden Gesichtern (von Personen oder Plakaten), die sich uns im hektischen Alltag aber nur als Typus und Masken zu erkennen geben.
»Gesichtsüberwachungsschnecken« wurde im Rahmen eines künstlerischen Wettbewerbs zum Siegerprojekt gekürt.