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Kijan Malte Espahangizi: »Immutable Mobiles« im Glas
»Immutable Mobiles« im Glas
(p. 105 – 125)

Grenzbetrachtungen zur Zirkulationsgeschichte nicht-inskribierter Objekte

Kijan Malte Espahangizi

»Immutable Mobiles« im Glas
Grenzbetrachtungen zur Zirkulationsgeschichte nicht-inskribierter Objekte

PDF, 21 pages

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Kijan Malte Espahangizi

Kijan Malte Espahangizi

is a historian of knowledge and managing director of the Competence Center »History of Knowledge« (ETH & University of Zurich). He studied history and physics in Cologne and Sevilla. 2006–2010 he was junior researcher at the Chair for Science Studies at the ETH Zurich. 2010 he completed his PhD with the thesis Science in Glass. A Historical Ecology of Modern Laboratory Research. He is managing editor of the yearbook Nach Feierabend. Zürcher Jahrbuch für Wissensgeschichte. His research interests are History and Theory of Knowledge, History of Science and Technology, Material Cultures, Historical Epistemology, Ecology & Anthropology, Memory Cultures, postcolonial Global History, History of Migration.

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David Gugerli (ed.), Michael Hagner (ed.), ...: Nach Feierabend 2011

Im 17. und 18. Jahrhundert sprach man von Kreisläufen, um von der Zirkulation des Blutes, von »Stoffen« und Gütern zu handeln. Anfang des 19. Jahrhunderts bezeichnete der Begriff das Fließen der Säfte im Körper sowie die Verhältnisse in einer wohleingerichteten »Staatswirtschaft«. Heute ist die Rede von zirkulierenden Daten, Zeichen, Bildern und Diskursen, von der Zirkulation des Begehrens, der Zirkulation von kulturellem Kapital oder Sinn – und schließlich von ­Menschen.

Für die Wissensgeschichte ist der Begriff »Zirkulation« konstitutiv. Der Ansicht, dass Wissen in exklusiven Settings entsteht, um sich von dort aus zu verbreiten, hält die Wissensgeschichte entgegen, dass auch die Praxis im Labor auf Geräte, Diskursmuster und Wissen zurückgreifen muss, die nicht im Labor selbst entstanden sind, sondern weit außerhalb davon. Als zirkulierendes Gut wird Wissen in unterschiedlichen Medien formatiert, verändert sich im Übergang von einer Repräsentationsweise zur nächsten und ist in Machtverhältnisse verstrickt.

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