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Werner Busch: Stille Post
Stille Post
(p. 251 – 268)

Zu nichtphysiologischen Nachbildern

Werner Busch

Stille Post
Zu nichtphysiologischen Nachbildern

PDF, 18 pages

  • chromatics / colour science
  • optical illusion
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Werner Busch

Werner Busch

studied Art History, Archaeology and Historical Auxiliary Sciences at the Universities of Tubingen, Freiburg, Vienna and London. He taught as professor at the University of Bochum for many years before he changed to the department of Art History at Freie Universität Berlin. Busch’s research focuses on 18th-century European art and 19th-century German and English art. He is particularly interested in the drawings, art theory and history of the species, and on the interrelation of art and science. He is also a longstanding member of the Berlin-Brandenburg Academy of Sciences and Humanities and co-founder and editor of the »Kunsthistorischen Arbeitsblätter«. 

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Werner Busch (ed.), Carolin Meister (ed.): Nachbilder

Nachbilder sind optische Phänomene, mit denen das ­Sehen sich selbst in den Blick nimmt. Seit der Empirismus im 18. Jahrhundert die Subjektivität der Wahrnehmung erschloss, traktierten Wissenschaftler, Künstler und Philosophen ihre Augen, um sie nicht als Empfänger, sondern als Erzeuger von Licht- und Farbphänomenen zu erfahren. Als im buchstäblichen Sinne verkörperte Bilder verschwanden diese ephemeren Erscheinungen mit den Wahrnehmungsorganen, die sie hervorgebracht hatten. Welche Bildkonzepte aber tauchen mit der Entdeckung der visionären Möglichkeiten des Sehens auf?

Wie Goethes Farbenlehre es für das 19. Jahrhundert prominent formuliert, bricht im Nachbild die Differenz von innerer und äußerer Sensation zusammen. Was impliziert dieser Zusammenbruch für die künstlerische wie wissenschaftliche Erfassung der Natur? Ist die Wahrheit in der Malerei noch ohne die Aufzeichnung jener flüchtigen Phänomene zu haben, die der Wahrnehmungsapparat in die Welt projiziert? Der Band versammelt Beiträge, die die physiologische Frage nach dem Sehen mit der produktionsästhetischen Frage nach dem Bild verknüpfen. Die bildgeschichtliche Relevanz der Eigenaktivität des Auges rückt nicht zuletzt anlässlich der Wiederkehr des Nachbilds in der neueren Kunst in den Fokus.

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