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Bernard Stiegler: Technik und Zeit

Bernard Stiegler

Technik und Zeit
Der Fehler des Epimetheus

Translated by Gabriele Ricke and Ronald Voullié

Softcover with Flaps, 368 pages

PDF, 368 pages

»Die Technik ist das Ungedachte«

Lange Zeit hat die Philosophie die Frage nach der Technik zu stellen versäumt, als sei sie es nicht wert, gedacht zu werden. Die Technik als Horizont jeder künftigen Möglichkeit und jeder Möglichkeit des zukünftigen Werdens ist Gegenstand von Stieglers auf drei Bände angelegtem Magnum opus, dessen erster Band nun vorliegt.

Zentral für Stieglers Überlegungen ist die vergessene Figur des Epimetheus, des Zwillingsbruders von Prometheus: Prometheus hat den Göttern das Feuer gestohlen und sie beim Opfer betrogen. Dieses war notwendig, weil zuvor Epimetheus den Fehler begangen hatte, die Menschen nicht mit den Gaben auszustatten, die sie zum Überleben brauchen. Der Mensch lebt seitdem im Zwiespalt von epimetheia, dem im Nachhinein nachdenken, und prometheia, der Vorausschau. Mit Rousseau entwickelt Stiegler die These eines »zweiten Ursprungs« der menschlichen Gattung, der im technischen Denken wurzelt. Damit stellt sich bereits für die früheste Menschheitsgeschichte die Frage der Zeitlichkeit und der Antizipation.

Technik und Technologie werden immer mehr zu den beherrschenden dynamischen Faktoren der menschlichen Entwicklung, wobei im gleichen Maße die Unvorhersehbarkeit künftiger Entwicklungen wächst. Entlang der Thesen von Leroi-Gourhan und Simondon, mit Heidegger, Derrida und Rousseau entwirft Bernard Stiegler eine neue Sichtweise des Verhältnisses von Mensch und Technik.

  • Heidegger
  • anthropology
  • Rousseau
  • philosophy of technology

»Am überzeugendesten ist ›Technik und Zeit‹ im Durcheinander der Einzelanalysen.« Joseph Hanimann, FAZ

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Bernard Stiegler

Bernard Stiegler

(1952–2020) was a Philosopher and Media Theorist. After graduating with a Ph.D. at EHESS, he was programme director at the »Collège International de Philosophie« and chair of IRCAM in Paris. Since 2006 he was director of the »Department of Cultural Development« at the Centre Georges-Pompidou. Earlier on in his life he had been prosecuted for his involvement in an armed robbery and it was during his prison sentence (1978–1983) that he became fascinated with philosophy, according to his autobiographical account »Passer à l’acte« (2003).

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