In Bezug auf die Philosophie sind Blanchots Schriften – als Essay, Literatur, Fragment – einer einzigen, sehr präzisen Forderung nachgekommen: eine unentwegte Arbeit an den Verführungen durch die philosophischen Grundformen zu leisten, der Dialektik, der Einheit, des Widerspruchs, an all dem, was die innerste, subtilste und wirkmächtigste Machart der Metaphysik und Ontologie ausmacht. Diese Arbeit hat nicht zu einem System von Begriffen, nicht zu Abhandlungen nach dem Gesetz der Deduktion geführt, sondern zu einer Folge von Interventionen mit der Sprache, in ihr, ohne sie – zu Interpunktionen eines Denkens von roher Eleganz und syntaktischer Schönheit, das zugleich dem Anspruch nachkommt, der Form zu entsagen, die Einheit zu zersetzen und sich von ganz anderem an seine unendlich differenzierte Grenze führen zu lassen.
Die Sammlung bietet eine Auswahl von bislang nicht ins Deutsche übersetzten Texten aus den Jahren von 1940 bis 1990 zu Levinas, Nietzsche, Derrida, Hegel, Bataille, Heidegger, aber auch zu Heraklit, Pascal, Freud und Lacan. Sie macht zudem einige auf Deutsch bereits veröffentlichte, aber vergriffene Texte wie »Die wesentliche Einsamkeit« und »Die Literatur und das Recht auf den Tod« neu zugänglich.