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Friedrich Tietjen: Zwecklose Blitze
Zwecklose Blitze
(p. 37 – 57)

Friedrich Tietjen

Zwecklose Blitze

PDF, 21 pages

In der Porträtfotografie liegt, wie dieser Beitrag von Friedrich Tietjen verdeutlicht, die Rolle des Blitzlichts jenseits der Intentionen der für die Fotografie als Kunst relevanten Modulation des Tageslichts. Für die Atelierfotografie des 19. Jahrhunderts ist nicht primär die Verkürzung der Belichtungszeiten das Ziel, sondern das Verfügbarmachen des Sonnenlichts mittels Glashäusern, Jalousien und Reflektoren. Die Kontrolle des Tageslichts etwa bei Otto Buehler 1869 bedeutete die formgebende Modulation des zu fotografierenden Modells. Das Tageslicht als eine übermäßig vorhandene Lichtquelle wird durch rahmende, regulierende Techniken ins Bild gebracht.

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Katja Müller-Helle (ed.), Florian Sprenger (ed.): Blitzlicht

Katja Müller-Helle (ed.), Florian Sprenger (ed.)

Blitzlicht

Softcover, 144 pages

PDF, 144 pages

Entsteht eine Fotografie, so entsteht nicht nur ein Bild, sondern es werden jedes Mal Licht, Zeit und Technik in ein bestimmtes Verhältnis zueinander gebracht. Das Blitzlicht eröffnet innerhalb dieses Dispositivs ganz eigene Möglichkeiten: zur Belichtung in der Dunkelheit oder zum Aufhellen, zum Stillstellen von Bewegungen bis hin zu seiner Selbstabbildung durch das eigene Licht.

Zwischen technischer Synchronisation und ästhetischem Ergebnis bringt jede Fotografie verschiedene Zeit­ebenen und Wissensordnungen in Einklang. Tritt das Blitzlicht in einen Medienverbund mit der fotografischen Apparatur, was verraten dann diese Prozesse über den Zusammenhang von Zeitlichkeit, Repräsentation und Wahrnehmung? Welche Auswirkungen praktischer, ästhetischer und technischer Art hat das Zusammenwirken der unterschiedlichen Zeitregime, die durch den Blitz ermöglicht werden?

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