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Shane Denson, Ruth Mayer: Bildstörung
Bildstörung
(p. 90 – 102)

Serielle Figuren und der Fernseher

Shane Denson, Ruth Mayer

Bildstörung
Serielle Figuren und der Fernseher

PDF, 12 pages

Dieser Aufsatz untersucht die Logik und Ästhetik populärer Serialität im exemplarischen Bezug auf das Moment der medialen Rekursivität, das hier als ‚Motor’ der seriellen Narration und Proliferation  ausgemacht wird. Der Fokus liegt auf der medialen Entfaltung von seriellen Figuren – also Figuren, die in der populären Imagination fest etabliert sind und im Laufe ihrer Karriere mehrere Medienwechsel unterlaufen. In ihrer seriellen Fortschreibung vermögen solche Figuren Aufschluss darüber zu geben, wie Strukturen eines medialen Gedächtnisses etabliert und fortgeschrieben werden und wie mediales Vergessen in diesem Zusammenhang operationalisiert wird. Anhand dreier Fallbeispiele – der Figuren Fu Manchu, Fantômas und Batman – erkundet der Aufsatz insbesondere die Funktion des Leitmediums Fernsehen in seiner Wirkmacht für die mediale Selbstverortung und das Selbstverständnis anderer serieller Unterhaltungsformate (Roman, Spielfilm). Er geht von der Hypothese aus, dass das Fernsehen in vieler Hinsicht für diese Rolle als Referenzmedium privilegiert ist. Nicht nur sein serialitätsaffiner Charakter zeichnet es hierfür aus, sondern auch seine widersprüchlichen Attribute der Immaterialität (Fernsehen) und Apparathaftigkeit (Fernseher) tragen dazu bei, dass dieses Medium gleichermaßen als Inbegriff der seriellen Sequenzialität und als Störfaktor oder Instrument der Arretierung im Fluss der seriellen Figureninszenierung erscheinen kann – und damit ein breites Spektrum an Referenzfunktionen abdeckt.

  • television
  • iconicity
  • serial reenactments
  • popular seriality

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Gesellschaft für Medienwissenschaft (ed.): Zeitschrift für Medienwissenschaft 7

Serielle Produktion, Strukturen und Ästhetiken der Serialität und serienförmige Zeit- und Verhaltensordnungen sind ein ausgezeichnetes Signum der Moderne. Sie sind eng verbunden mit den zyklischen Bewegungen der Maschinen und der damit einhergehenden serialisierten industriellen Produktion. Zugleich mit den seriellen Produktionsverfahren entstanden im 19. Jahrhundert serielle mediale Formen wie in Serien veröffentlichte Romane, Comics, Zeitschriften. Wie sehr sich die Serien der Produktion und die medialen Serien gegenseitig steigern, zeigt sich genau zu jenem Zeitpunkt, an dem Medien zu Massenmedien werden. Daher ist es nicht erstaunlich, dass das Prinzip der Serie sowohl in den Wissenschaften, Künsten und schließlich in der philosophischen Reflexion Einzug hielt.

 

Schwerpunktredaktion: Benjamin Beil, Lorenz Engell, Jens Schröter, Herbert Schwaab, Daniela Wentz

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