Levinas’ Stellungnahme gegen Hobbes und gegen eine wesentliche Tradition der westlichen Philosophie richtet sich gegen die Tradition des Gesellschaftsvertrags als Begrenzung einer ursprünglichen Gewalt zwischen den Menschen. Für Levinas ist der Staat zwar notwendig, aber nicht aufgrund dieser Gewalt, sondern unter der Bedingung dieser Gewalt aufgrund jeweils meiner Verantwortung für die anderen Menschen und meines Verlangens nach Gerechtigkeit. In seinem Beitrag spricht Miguel Abensour mehrere Aspekte dessen an, was er den »Gegen-Hobbes« von Levinas nennt, und er erläutert dessen Folgen für unser Verständnis der Politik, der Demokratie und des liberalen Staates.