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Antje Wessels, Dorothea von Hantelmann: Vorbemerkungen zum Verhältnis von Ästhetischem und Epistemischem
Vorbemerkungen zum Verhältnis von Ästhetischem und Epistemischem
(p. 61 – 66)

Antje Wessels, Dorothea von Hantelmann

Vorbemerkungen zum Verhältnis von Ästhetischem und Epistemischem

PDF, 5 pages

Dorothea von Hantelmann und Antje Wessels skizzieren einen historischen Parcours, der mit Quintillians Entwurf einer integralen Vernetzung von Ästhetik und Wissen anhebt und in der modernen Ausdifferenzierung von Wissenschaft und Kunst kulminiert. Nicht zuletzt ist es diese historische
Entwicklung der Ausdifferenzierung, die Ästhetisierungsdiagnosen und ihr Konzept eines externen Verhältnisses von Erkenntnis und Ästhetik plausibel zu machen scheint. Dem halten von Hantelmann und Wessels nicht nur das antike Konzept der enárgeia entgegen (der ästhetischen Plastizität von Gegenständen der Erkenntnis), sondern auch Tendenzen der Wiederannäherung von Wissenschaft und Kunst im zeitgenössischen Denken.

  • aesthetics
  • politics
  • religion
  • aesthetization

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Dorothea von Hantelmann

Dorothea von Hantelmann

is an art historian and curator based in Berlin. She is associate of the Collaborative Research Centre »Aesthetic Experience and the Dissolution of Artistic Limits« at Freie Universität Berlin and has curated numerous exhibitions and art projects.

Other texts by Dorothea von Hantelmann for DIAPHANES

Antje Wessels

studied Classical Philology and graduated with a dissertation on Hermann Usener at Heidelberg University. She was research assistant with the collaborate research center »Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste« and lecturer at Freie Universität Berlin. She is now professor of Latin Philology at Leiden University.

Other texts by Antje Wessels for DIAPHANES
  • Einleitung

    In: Anke Hennig (ed.), Brigitte Obermayr (ed.), Antje Wessels (ed.), Marie-Christin Wilm (ed.), Bewegte Erfahrungen

Ilka Brombach (ed.), Dirk Setton (ed.), ...: »Ästhetisierung«

»Ästhetisierung« lautet das Schlagwort eines K­ritikgenres des 20. Jahrhunderts, das die Grenzen zwischen dem Ästhetischen und Nichtästhetischen in polemischer Absicht vermessen hatte: Von Benjamins Diagnose einer »Ästhetisierung des politischen Lebens« über Debords »Gesellschaft des Spektakels« bis hin zu den verschiedenen Spielarten der Post­modernekritik ging es darum, dominante Momente des Ästhetischen auszumachen, welche die Bereiche der Politik, der Erkenntnis oder der Religion in eine Krise ihrer Norma­tivität stürzen.

Zunehmend lässt sich nun eine gegenläufige Tendenz beobachten: Teile der Geistes-, Geschichts- und Kulturwissenschaften behaupten eine konstitutive Funktion des Ästhetischen für politische, epistemische und religiöse Praktiken. Statt im Ästhetischen einen externen Stör- und Krisenfaktor zu sehen, wird es nun entweder als wesentlich für das Gelingen oder Funktionieren dieser Praktiken akzentuiert oder als Schlüsselbegriff betrachtet, um die Begriffe des Wissens, des Politischen und Religiösen einer grundlegenden Revision zu unterziehen.

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